Pressezitat:F.A:S:: "..Mit „Petra Kelly – Act Now!" kommt nun ein mitreißender Dokumentarfilm in die Kinos, der das Puzzle neu zusammensetzt. Doris Metz, die Regisseurin, hat das überlieferte Filmmaterial gesichtet und die Archive durchgearbeitet.
In einer entscheidenden Hinsicht schließt sich Metz Alice Schwarzer an. „Nach meiner Auffassung hat er sie ermordet", sagt Otto Schily im Film, einer von Kellys politischen Weggefährten, „ich muss es so brutal sagen."
„Das war ein Fehler", sagt auch Lukas Beckmann vor der Kamera, ein weiterer Mitstreiter Kellys bei den Grünen. Beckmann meint die gemeinsame Trauerfeier, bei der Täter und Opfer behandelt wurden, als wären sie weiter ein Liebespaar. Heute, mehr als drei Jahrzehnte später, ist keiner der Befragten bereit zu beschönigen, dass eine Frau im Schlaf erschossen wurde. Im Film bestreitet keiner den Mord.
Trotz der klaren Antworten steht Kellys Tod nicht im Zentrum des Films. Im Gegenteil. Der Reiz von Metz' frischem Blick liegt in der Weigerung, Kellys Leben vom Ende her zu verstehen. Bis Gert Bastian auftaucht, vergehen fast vierzig Minuten. Metz verwandelt sie in einen bildmächtigen Kelly-Rausch.
Erster Auftritt Kelly: Metz beginnt mit einem Filmdokument, das aus Deutschland heraus in die Vereinigten Staaten führt, das Land, in dem Kelly politisch geprägt worden ist. 1985 spricht sie in New York, im Saal der United Nations, anlässlich der Global Student Conference. Das Dokument zeigt in wenigen Sekunden alles, was Kelly außergewöhnlich machte. Ihre Gabe, vorzutragen, und zwar auf Englisch und Deutsch. Ihre Unerschrockenheit. Die Konzentration. Die Ernsthaftigkeit. Ihre Anmut. Kelly, feingliedrig und mit scharfem Profil, lehnt sich in pastellfarbenem Pullover über das Rednerpult und stiftet ihr Publikum an, Politik neu zu denken: „Auf der Straße verändert sich mehr als im Parlament. Diese Veränderungen auf der Straße sind wichtiger als die im Parlament."